Johann Gottfried Herders Sammlung der lettischen Volkslieder

Nummer
1
Benennung
Johann Gottfried Herders Sammlung der lettischen Volkslieder
Beschreibung

Johann Gottfried Herders Sammlung der lettischen Volkslieder

Johann Gottfried Herder (1744–1803), der deutsche Dichter, Kritiker, Theologe und Philosoph – ein Aufklärer und Vorläufer der deutschen Romantik, sammelte und veröffentlichte auch mündlich tradierte Texte mehrerer europäischer Völker. J. G. Herder schuff den Begriff "Volkslied", unter welchem er die Dichtung – im weitesten Sinne – verstand, die im Volk ihren Ursprung hatte. Besser bekannt waren bisher die Veröffentlichungen von Herders Volksliedsammlungen, doch ihre Originale, die in den Konvoluten in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz aufbewahrt sind, sind schwerer zugänglich und entsprechend weniger erforscht. Lettische Volkslieder und ihre Übersetzungen in der deutschen Sprache werden in der 14. J. G. Herders Handschriften-Kapsel (Nr. 28, 29; 50, 51, 52, 53) aufbewahrt. Einen Teil der Volkslieder-Originale haben der Folklorist  Ludis Bērziņš (1870–1965) und der Historiker Leonid Arbusow (1870–1965) erforscht. Lettische Volkslieder sind in J. G. Herders Volksliedersammlungen „Alte Volkslieder” (1773/74, unveröffentlicht), „Volkslieder” (1778/79, Teil 2, Buch 4) und „Stimmen der Völker in Liedern” (1807) vorzufinden.

Von 1764 bis 1769 lehrte J. G. Herder an der Domschule in Riga und war zugleich als Pfarradjunkt an den Jesus- und Gertrudekirchen angestellt. J. G. Herders Werke aus seiner Rigaer Schaffensperiode widmen sich der Literatur: „Fragmente über die neuere deutsche Literatur” (1767), „Über Thomas Abbts Schriften” (1768) und „Kritische Wälder” (1769). Es gibt aber auch Annahmen, dass J. G. Herder gerade während seinen Rigaer Jahren – indem er das Alte Testament als ein von Autoren geschaffenes literarisches Phänomen betrachtete und in Berührung mit lettischen Traditionen kam – sein besonderes Interesse für die Volkslieder entwickelte.

Die Texte der lettischen Volkslieder bekam J. G. Herder in seinen Besitz 1770, 1777 un 1778; die Volkslieder sind in unterschiedlichen Handschriften notiert. Unter seinen Korrespondenten waren mehrere Geistliche und Verteidiger der Aufklärungsideen aus Vidzeme. Durch die Korrespondenz wurden etwa 80 lettische Volkslieder gesammelt. Herder bat den Rigaer Verleger und Händler Johann Friedrich Hartknoch (1740–1789) und den deutschbaltischen Pastor, Historiker und Publizisten im estnischen Teil von Vidzeme August Wilhelm Hupel (1737–1819) um die Einsendung der Lieder. Hupel bat die Literate und Geistliche aus Vidzeme auf, der Aufforderung Herders Folge zu leisten und lettische Volkslieder sowie Notenmaterial einzusenden. Auf Hupels bitte reagierten der deutschbaltische Naturforscher, Apotheker und Buchhalter Jakob Benjamin Fischer (1731–1793); der deutschbaltische Künstler, Ethnograpf und Historiker Johann Christoph Brotze (1742–1823); der deutschbaltische Pastor in Liezēre und Cēsis (Wenden), Propst des 1. Teils Wendenschen Kreises, Bibliograph Heinrich Baumann (1716–1790).

Weitere Einsender der lettischen Volkslieder waren wahrscheinlich auch: der Pastor in Rubene, Literat und Verleger Christoph Harder (1747­–1818); der deutschbaltische Pastor in Āraiši, Mazsalaca un Rūjiena, Folklorist, Verleger Gustav von Bergmann (1749–1814); Johann Gottlieb Kreutzfeld (Creutzfeld, Kreuzfeld, 1745–1784) – deutscher Dichter, Pädagoge, Professor für Dichtkunst und Bibliothekar an der Universität Königsberg. 1775 übberreichte er Herder sieben litauische Volkslieder samt Übersetzung, 1779 dankt Herder ihn wiederum für seine Zusammenarbeit bezüglich der lettischen Lieder.


Das Archiv der Lettischen Folklore des Instituts für Literatur, Folklore und Kunst zur Universität Lettland bedankt sich bei dem wissenschaftlichen Mitarbeiter der Humboldt-Universität zu Berlin Kaspar Renner, bei der Staatsbibliothek zu Berlin und bei der leitenden Wissenschaftlerin des Zentrum für Letonica und Baltica der Nationalbibliothek Lettlands Dr. phil. Beata Paškevica für die digitalen Kopien der lettischen Volksliedersammlung.


Zur Vorbereitung der Beschreibung wurden folgende Quellen genutzt:

Ludis Bērziņš „Atraktā tautas dzeja” („Filologu biedrības raksti”, Rīga, 1933, Band 13, S. 114–151);

Ludis Bērziņš „Greznas dziesmas” (Rīga: Zinātne, 2007 [1942], S. 77–135);

Beata Paškevica, Vortrag „Tēvu tēvi laipas meta, bērnu bērni laipotāji. Latviešu tautasdziesmas J. G. Herdera konvolūtos Berlīnes Valsts bibliotēkā” (am 27 Januar 2015 im Kleinen Saal der Nationalbibliothek Lettlands).

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1Maria brauz baznica, savu dēlinu mekledama,
2Paklausi želigs Raditais mūsu lūgšanu,
3Aiz upītes zaļa zālefolksongs
4Lūdzu kungu, lūdzu Dievufolksongs
5Es mazais vīrits biju
6Projām iešu nedzīvošu
7Dzēris biju, krittis biju
8Tumša nakte zaļā zāle
9Tu tautieti lielu radufolksongs
10Meitas mani mežā vede folksongs
11Apkārt griežu, pāri sedžu folksongs
12Nākat meitas lūkotiesfolksongs
13Kas kraukļam medus dosfolksongs
14Es izgāju dēlu zemi,folksongs
15Pie niedrītes laivu sējufolksongs
16Lielā pulkā meitas nākfolksongs
17Lustējiet sīki putniņifolksongs
18Dziedat meitas, ko gaidat
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