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Das Inland. 1845.
Ist bei Libau an der Stelle von Kapsehten
eine frühere Römische Colonie gewesen,
order nicht?
Prof. Dr. Krause. Seite 348-353
In Vorstehensem giebt ein Herr Nr.29, also
kein voller Dreipiger, der lieher offen seinen Na=
men hätte nennen sollen, mir schuld, als hätte
ich die bzistenz einer früheren Römischen Co=
lonie bei Libau in meinem ersten Berichte
von der Centralsammlung vaterländischer
Alterthümer für historisch gewifs ausgegeben,
und baut daruaf Consequenzen von Unsinn
aller Art. - Diese seine Behauptung ist aber,
deutsch heraus gesagt, eine Unwahrheit - wenn
nicht noch mehr - wiemir die Redaction
dieser Blätter, der ich den gauzen kleinen
Aufsatz in meinen Ichruftehen von A
bis Z mitgetheilt habe, zu bezeugen die
Süte haben wird (Die betrffende Stelle (S.28ff.)
der citirt. Schrift enthält wörthich Folgendes: Aus
dieser gauzen Zusammenstellung der in Livland,
Oesel und Besonders Curland gefundenen Römi=
schen Münzen scheint nun aber wohl zu erhel=
len, dafs besonders Oesel und Kapsehten in ei=
ner nähern Verbindung mit den Römern war,
Oesen in den frühern und Kapsehten in den
spätern förliche Römische Colonie des Handels
wegeb gewesen sein mag, welche mit Hadrian
ungefähr im Jahre 119 nach Christi Seburt
begann, und mit Commodus, gegen ßnde
das 2. Jahrhunderts der Christlichen Zeitrech=
nung wieder zerstört wurde. Unter Hadrian
aber traten die Römer mit den nördlichen
Vörhältnisse, und so ist es wohl glaublich, dafs,
nachdem der Bernsteinhandel nacj der Ost=
seeküste schon wenigstens seit Nerv's
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